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Malerei auf Papier

Xuan Wang, geb. 1979 in der Provinz Guangxi, China entwickelt in seinen klein- bis mittelformatigen Arbeiten einen sehr eigenständigen Bilderkosmos. Mit größter malerischer Präzision werden versatzstückhafte Einzelelemente zu stillllebenartigen Bildräumen kombiniert, in welchen der Maler surrealistische Bildsetzungen mit Gegenständen der Europäischen- und Chinesischen Kunstgeschichte zu phantasievollen Gesamtkunstwerken verflicht.
Auf sehr eigene Art und Weise bringt Xuan Wang in diesen Bildern ästhetische Gegenstände zusammen, welche auf den ersten Blick wie eine wahllose Ansammlung von Bildbestandteilen wirken: Zweige eines Apfelbaums, die einer Garten-Szene von Cranach entspringen, Früchte, Brotleiber, Austernschalen und Gefäße barocker Tisch-Arrangements springen ins Auge. Daneben Blüten, Vögel, Falter, Schlangen und fernöstlich wirkende Landschaftsfragmente, Schränke, Vasen und Truhen, gemauerte Türme, Faltenwürfe, Mobiliar und menschliche Figuren, die – stets gesichtslos – zwischen Skulptur und Malerei changieren. Schnüre, Klebestreifen, Perforationen, Farbspritzer und Pinselstriche sind zu sehen. Fotorealistische Präzision trifft auf Bildstörungen, Fülle auf Leere, Chaos auf Ordnung: In haptisch greifbarer Sinnlichkeit führt Wang uns ein kaleidoskopisches Panorama der Kunstgeschichten und Stilformen vor Augen (Dr. Belinda Grace Gardener, über Xuan Wang, Galerie St. Gertruden Hamburg 2017).
Die Vielfalt des Dargestellten, das simultan ins Bild gesetzte Nebeneinander von unterschiedlichsten Gegenständen, in unterschiedlichen Maßstäben, - aber dennoch unter einer einheitlichen Perspektive zu einer harmonischen Komposition zusammengefügt - macht eine narrative Interpretation der Arbeiten Xuan Wangs nahezu unmöglich. Auch zeitliche Ebenen werden nicht geklärt, alles passiert gleichzeitig, eine Abfolge oder auch nur eine zeitliche Einordnung des Dargestellten scheint nicht in der Absicht des Künstlers zu liegen.
Vielmehr ist es eben jener schwebende Zustand der Gleichzeitigkeit, dass vor Augen geführte Nebeneinander von Vergangenheit und Vergänglichkeit welches der Künstler auslotet und für den Betrachter als ausgewogenes Gleichgewicht sichtbar macht.

12. - 14. Januar 2018
XUAN WANG

Zu ihrem zweijährigen Jubiläum lädt die Goldberg Galerie zur Ausstellung "Malerei auf Papier" von Xuan Wang ein. Die großartigen Bilder des jungen Künstler werden bei der Vernissage am Freitag, den 12. Januar 2018 ab 18.00 Uhr gezeigt. 

Die Arbeiten des Künstlers sind außerdem am 13. und 14. Januar  von 13 bis 19 Uhr zu sehen. Eine Führung durch die Ausstellung wird jeweils Samstag und Sonntag um 15 Uhr gegeben.